Armut trotz Arbeit in Deutschland – M-V braucht endlich Armutsbericht

Simone OldenburgPressemeldungen

Zum Armutsbericht 2018 des Paritätischen Gesamtverbandes erklärt die Vorsitzende der Linksfraktion, Simone Oldenburg:

„Auch der aktuelle Armutsbericht des Paritätischen Gesamtverbandes zeigt erneut, dass Politik endlich auf die grassierende Armut reagieren muss. Neben Arbeitslosen und Rentnern sind gerade Alleinerziehende und Erwerbstätige mit Kindern arm. Dass Armut trotz anhaltender boomender Wirtschaft deutschlandweit nicht sinkt, ist ein deutliches Indiz dafür, dass Armut nicht allein wirtschaftlich, sondern maßgeblich politisch bedingt ist. Der Paritätische kommt auch zu der Erkenntnis, dass die Mehrheit der von Armut betroffenen Menschen nicht arbeitslos ist. Dass Arbeit nicht vor Armut schützt, trifft gerade auch auf unser Bundesland zu. 

Armut muss für alle grundsätzlich und von vornherein verhindert werden – für Menschen mit oder ohne Arbeit, in Ausbildung und Studium oder in der Rente. Wir dürfen Armut für so viele Menschen nicht einfach zulassen – Armut beschämt die Menschen, sie grenzt aus und macht krank. 

Um zu erkennen, wo genau die Ursachen für Armut in M-V liegen, muss endlich ein Landesarmutsbericht erstellt werden – das fordert meine Fraktion seit Jahren, aber auch alle Expertinnen und Experten, die in diesem Bereich tätig sind. Aber die Landesregierung hat an den konkreten Problemen und Ursachen offenbar kein Interesse. Sie verschließt die Augen und verweigert sich diesem Ansinnen beharrlich. Wenn nach wie vor fast ein Fünftel aller Menschen in M-V in Armut lebt, dann hilft den nach wie vor Betroffenen nicht, dass die Armut insgesamt leicht gesunken ist. Bei unter 25-Jährigen, über 65-Jährigen, bei  Alleinerziehenden, Arbeitslosen und Menschen mit niedriger Qualifikation ist in M-V die Armutsgefährdung seit 2005 kontinuierlich gestiegen.“