Bahn-Servicehotline aus einer Hand geht nur Hand in Hand

Torsten KoplinPressemeldungen

Zum fraktionsübergreifenden Antrag „Servicehotline für Menschen mit Mobilitäts- und Sinneseinschränkungen im Bahnverkehr zügig bundesweit einheitlich regeln“ (Drucksache 7/3609) erklärt der sozialpolitische Sprecher der Linksfraktion, Torsten Koplin:

Bahnreisen für Menschen mit Mobilitäts- und Sinneseinschränkungensetzt einen umfassenden, die gesamte Reisekette betreffenden Service voraus, der die nötigen Hilfeleistungen organisiert und für dessen Erbringung sorgt. Denn noch sind wir weit davon entfernt, dass alle Bahnanlagen und auch die Zugänge barrierefrei und damit ohne fremde Hilfe nutzbar sind.

Ein Erfolg ist, dass die bundesweiten Proteste weitgehend dafür sorgten, dass die Deutsche Bahn diesen jahrelang praktizierten Service vorerst auch wieder für den Nahverkehr anbietet. Ziel muss sein, dass alle Unternehmen mitmachen - unabhängig davon, ob kostenpflichtige Vereinbarungen mit nicht bundeseigenen Eisenbahnunternehmen vorliegen oder nicht. Andererseits entstehen Kosten, die jemand tragen muss. Und diese steigen, weil die Inanspruchnahme von Hilfe zunimmt, zugleich aber der Anteil der bundeseigenen Bahnen am Schienenpersonennahverkehr abnimmt. Auch muss es im digitalen Zeitalter möglich sein, bestmöglichen  Service durch Vernetzung und Datenaustausch zu sichern und anzubieten. Deshalb braucht es eine dauerhafte und für alle akzeptable Lösung auf Bundesebene.

Die Linksfraktion verlangt, dass der Service aus einer Hand erfolgt, egal wer die Strecken bedient.

Der Skandal besteht darin, dass dieses Dilemma und die vorgenommenen Einschnitte im Service durch die Bahn AG ausgerechnet die Menschen traf und trifft, die zwingend Unterstützung brauchen. Da wurde viel Porzellan und Urvertrauen zerschlagen. Die Verunsicherung, die auch dazu führte, dass Bahnreisen nicht angetreten wurden, muss schleunigst beendet werden. Die UN-Behindertenrechtskonvention ist umzusetzen - Bahn-Servicehotline aus einer Hand geht nur Hand in Hand. Alle müssen aufeinander zugehen.“