Erzieherinnen und Erzieher nicht allein lassen – Kitas mit Bildungsauftrag

Jacqueline BernhardtPressemeldungen

Zum Bericht des Sozialministeriums zu den Maßnahmen im Zusammenhang mit der Corona-Krise heute im Sozialausschuss erklärt die kinder-, jugend- und familienpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Jacqueline Bernhardt:

„Erzieherinnen und Erzieher berichten, dass sie sich in der anhaltenden Corona-Krise allein gelassen fühlen. So seien beispielsweise die Gruppengrößen für den derzeitigen beschränkten Regelbetrieb nicht bekannt. Dazu führte das Sozialministerium aus, dass es keine starre Gruppengrößen gäbe, sondern die Gruppenkonstanz das oberste Ziel sei. Grundsätzlich gelten die Regelungen des Kindertagesfördergesetzes weiter, Standardaufweichungen seien möglich. Auf Nachfrage konnten Obergrenzen für Standardaufweichungen etwa bei der Fachkraft-Kind-Relation nicht benannt werden. Hier muss das Sozialministerium dringend nachbessern.

Es muss ein Mindestpersonalschlüssel für die Erzieher-Kind-Relation auch in Corona-Zeiten festgelegt werden. Es kann nicht sein, dass die Erzieherinnen und Erzieher in den Kitas mit den Problemen allein gelassen werden. Am Grundsatz, dass die Kindertagesförderung einen Betreuungs- und Bildungsauftrag hat, darf nicht gerüttelt werden. Der Anspruch auf Bildung darf nicht durch zu große Gruppen ausgehöhlt werden. Kindertagesstätten dürfen nicht zu Verwahranstalten verkommen.“