Schüleraustausch macht Europa erlebbar

Simone OldenburgPressemeldungen

Zur Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage auf Drs. 7/3096 erklärt die Vorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Simone Oldenburg:

„Mecklenburg-Vorpommern ist anscheinend das Land hinter dem Mond, denn seit Jahren gibt es immer weniger Schüleraustausche mit europäischen Ländern. Es schlägt dem Fass den Boden aus, dass die Bildungsministerin seit Jahren tatenlos zusieht, wie die Zahl der Schüleraustausche sich mehr als halbiert hat. Das ist gerade deshalb so beunruhigend, weil sich die die Anzahl der Schüleraustausche in den letzten Jahren ohnehin nur auf einem sehr geringen Niveau befand. Bei ca. 350 weiterführenden Schulen gab es 2015 lediglich 23 Anträge, 2016 waren es 17 Anträge, im Jahr 2017 sank die Zahl auf 16 Anträge und im vergangenen Jahr waren es sage und schreibe nur noch 11 Fahrten. Von den jährlich zur Verfügung stehenden 34 Tsd. Euro sind im vergangen Jahr nicht einmal 20 Tsd. Euro verwendet worden.

Das heißt, lediglich an jeder 35. Schule in Mecklenburg-Vorpommern findet ein Schüleraustausch statt. Wie sollen Kinder und Jugendliche weltoffene und tolerante Bürger werden, wenn dieses großartige Bildungsangebot eines Schüleraustausches spurlos an ihnen vorrübergeht?

Hier muss doch die Ministerpräsidentin Manuela Schwesig, erst recht im Jahr der Europawahlen, ein Machtwort sprechen, damit sich dieser unfassbare Zustand schnell ändert. Es genügt eben nicht, schöne Reden über die Bedeutung von Europa im Landtag zu halten, Europa muss tatsächlich gelebt werden.

Um erfolgreich Europabildung umzusetzen, ist es zwingend erforderlich, dass die Altersbeschränkung für Schülerinnen und Schüler herabgesetzt werden, so dass Kinder ab Jahrgangsstufe 5 am Schüleraustausch teilnehmen können. Der hohe bürokratische Aufwand für die Antragsstellungen solcher Fahrten muss ebenfalls drastisch reduziert werden, um mehr Fahrten zu ermöglichen und die Lehrkräfte zu entlasten.“