Wissenschaft 2021: zu wenige Frauen, zu wenig Osten

Simone OldenburgPressemeldungen

Zum heute erschienenen Förderatlas der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) erklärt die bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Simone Oldenburg:

„Auch im Förderatlas 2021 hat es keine Hochschule aus Mecklenburg-Vorpommern unter die 40 bewilligungsstärksten Hochschulen geschafft. Unser Land ist damit bei der Einwerbung von Drittmitteln immer noch weit abgeschlagen, auch wenn sich die Situation im Vergleich zum Förderatlas 2018 verbessert hat. Die Universität Greifswald konnte ihre DFG-Drittmittel im Bereich Lebenswissenschaften von 16,5 auf 21,1 Millionen Euro steigern, die Universität Rostock im Bereich Ingenieurwissenschaften von 12,1 auf 15,6 Millionen Euro.

Erschwerend hinzu kommt, dass – ohne Berlin – lediglich drei Hochschulen aus Ostdeutschland in diesem Ranking aufgeführt werden. Das ist eine weniger als im Förderatlas 2018 ausgewiesen und verdeutlicht, dass die strukturelle Benachteiligung des Ostens auch bei Wissenschaft und Forschung immer noch anhält.

Zwiespältig wird es beim Thema Gleichstellung. Von den 6,9 Prozent Beschäftigten, die die Hochschulen und die außeruniversitären Forschungseinrichtungen seit 2015 mehr an wissenschaftlichem Personal hinzubekommen haben, sind erfreulicherweise über 55 Prozent Frauen. Damit wuchs ihr Gesamtanteil innerhalb von drei Jahren jedoch lediglich von 38,6 auf 39,7 Prozent. Bleibt es bei diesem Tempo, werden noch mindestens 25 Jahre vergehen, ehe eine Gleichstellung der Geschlechter im Wissenschaftsbetrieb erreicht ist.“

Hintergrund. Die DFG ist die Selbstorganisation der deutschen Forschung und Wissenschaft und die größte Vergeberin von Drittmitteln nach Bund und EU. Im Gegensatz zu Drittmitteln aus Industrie und Wirtschaft handelt es sich um öffentliche Gelder und damit um Mittel, die nicht Forschung im Sinne privatwirtschaftlicher Interessen finanziert.