Kampf für Gleichstellung der Geschlechter geht weiter. Solidarität mit Frauen weltweit

Zum Equal Pay Day am 6. März und zum Internationalen Frauentag am 8. März erklären die Vorsitzende der Linksfraktion, Jeannine Rösler, und die gleichstellungspolitische Sprecherin der Fraktion, Elke-Annette Schmidt:

 

Schmidt: „Am 8. März gehen Frauen weltweit auf die Straße. Sie feiern die Errungenschaften der Frauenbewegung, im Vordergrund steht allerdings der Kampf gegen Diskriminierung, für mehr Rechte und tatsächliche Chancengleichheit der Geschlechter. Der Kampf der Frauen ist zugleich ein Einsatz für Freiheit, Demokratie und ein selbstbestimmtes Leben. Mit Blick auf die in diesem Jahr stattfindenden Wahlen auf europäischer, Landes- und kommunaler Ebene unterstützt die Linksfraktion den Appell des DGB an alle Frauen, mit ihrer Stimme demokratische Kräfte zu stärken. Nationalistische und rechtspopulistische Kräfte verbreiten antifeministischen Hass und sexistische Hetze. Sie wollen die Zeit zurückdrehen, das Erreichte abschaffen und überkommene Rollenbilder und Strukturen wieder einführen, die Frauen benachteiligen. Das dürfen wir nicht zulassen, wir müssen Demokratie und Frauenrechte verteidigen, stärken und ausbauen.     

 

In diesem Jahr folgt der Frauentag zwei Tage auf den Equal Pay Day, der am 6. März die klaffende Lücke in der Lohnverteilung zwischen den Geschlechtern markiert. Bis zu diesem Tag müssen Frauen statistisch betrachtet über das zurückliegende Jahr hinaus arbeiten, um auf denselben Lohn zu kommen wie ihre männlichen Kollegen. Das ist ein unhaltbarer Missstand, der schon viel zu lange andauert. Es muss endlich gelten: Gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit! Die Ursachen für die ungerechte Lohnverteilung sind größtenteils strukturbedingt und u.a. darauf zurückzuführen, dass Frauen weitaus häufiger in schlechter bezahlten Branchen beschäftigt sind als Männer, häufiger in Teilzeit arbeiten sowie seltener in den oberen Führungsetagen anzutreffen sind. Ein Grund dafür sind die immer noch unzureichenden Bedingungen, um Erwerbs- und Privatleben gut vereinbaren zu können. Hinzu kommt, dass der Hauptanteil der Sorgearbeit im privaten Bereich nach wie vor auf den Schultern von Frauen lastet. Sie kümmern sich weit mehr um die Hausarbeit, die Kinder oder pflegebedürftige Angehörige. Frauen sind damit mehrfach benachteiligt, denn diese zusätzliche Arbeit erfolgt ohne Bezahlung. Das alles schlägt auch negativ bei der Rentenhöhe zu Buche. Damit sich etwas ändert, sind eine bessere Bezahlung in den sozialen Berufen, mehr Anerkennung der geleisteten Sorgearbeit sowie eine geschlechtergerechte Verteilung sowohl der Erwerbs- als auch der Sorgearbeit notwendig.

 

Rösler: „Weltweit, in Deutschland und Mecklenburg-Vorpommern herrschen in vielen gesellschaftlichen Bereichen noch große Ungerechtigkeiten und Benachteiligungen, unter denen Frauen leiden. Nach wie vor sind wir von einer tatsächlichen Gleichstellung noch weit entfernt. Für eine gerechte Gesellschaft in Deutschland, Europa und weltweit sind Chancengleichheit und Selbstbestimmung aber unerlässlich. Die Linksfraktion ruft alle auf, sich am Internationalen Frauentag zu engagieren und solidarisch mit allen Frauen weltweit zu zeigen, alle zu unterstützen, die für ihre Rechte kämpfen.

 

Insbesondere gilt unsere Solidarität den Frauen in aller Welt, die unter Krieg, Verfolgung und Folter leiden. Wir stehen an der Seite der Frauen und Männer in der Ukraine, in Afghanistan, im Iran und überall auf der Welt, wo Frauen- und Menschenrechte mit Füßen getreten werden. Unsere Solidarität gilt allen Menschen, die gegen Unterdrückung und für ein gerechtes, selbstbestimmtes Leben auf die Straßen gehen, für Menschlichkeit streiten und dafür ihr Leben riskieren.“