Beim Lehrerbildungsgesetz sind noch viele Fragen offen

Zur Lehrerbildungsgesetz-Novelle heute im Landtag erklärt die Vorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Simone Oldenburg:

„Die Angleichung der Gehälter der Grundschullehrkräfte ist richtig und überfällig. Diese hat meine Fraktion allein in den vergangenen zwei Jahren vier Mal beantragt – für mehr Gerechtigkeit und als Maßnahme gegen den Lehrkräftemangel. Jedes Mal haben die Fraktionen von SPD und CDU abgelehnt.

Nachdem sich der Mangel an Lehrerinnen und Lehrern dramatisch zugespitzt hat, und das Murren an der SPD-Basis nicht mehr ignoriert werden konnte, handelt die Landesregierung endlich. Die vielen in den zurückliegenden Jahren in Rente gegangenen Lehrkräfte haben allerdings nichts mehr davon.

Jetzt soll alles übers Knie gebrochen werden, damit es zum neuen Schuljahr greifen kann. Dabei bleiben viele Fragen offen: Im Gesetzentwurf fehlen Regelungen zum angekündigten Praxissemester. Die Rechtssicherheit der höheren Besoldung für Lehrkräfte, die lediglich neun Semester studiert haben, ist zweifelhaft. Ein-Fach-Lehrkräfte werden gegenüber Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteigern benachteiligt. Das Studium für Sonderpädagogen dauert weiterhin neun Semester, obwohl sie bereits die A13/E13 erhalten.

Meine Fraktion wird im Bildungsausschuss nicht nur darauf drängen, dass die noch offenen Fragen geklärt werden, sondern eigene Vorschläge einbringen. So brauchen die angehenden Lehrerinnen und Lehrer in ihrem Studium mehr Didaktik und Methodik. Am Ende des Lehramtsstudium muss tatsächlich ein Lehrer rauskommen und kein Wissenschaftler.“