Ehrenamt unverzichtbar, kann aber notwendige Leistungen nicht ersetzen

Die sozialpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Irene Müller, dankt anlässlich des morgigen internationalen Tages des Ehrenamtes allen ehrenamtlich Engagierten. „Unser Dank gilt an diesem Tag allen, die sich bürgerschaftlich einsetzen, ob in Kultur-, Sport- oder sozialen Vereinen, beim Katastrophenschutz, als Gemeindevertreter oder Bürgermeister“, erklärte sie.

Ohne dieses Engagement von Tausenden von Menschen im Land ginge in vielen gesellschaftlichen Bereichen gar nichts mehr. „Das Ehrenamt ist aus unserer Gesellschaft nicht mehr weg zu denken, und für viele Menschen bietet es eine notwendige und oftmals die einzige Hilfe, um den Alltag bewältigen zu können“, sagte Frau Müller.

Zugleich warnt die Sozialpolitikerin davor, zuviel auf das Ehrenamt abzuwälzen. „Das Ehrenamt gehört zu unserer Demokratie und stärkt diese, es hat aber Grenzen und kann den Sozialstaat nicht ersetzen.“ Notwendige hauptamtliche Arbeit könne nicht auf Dauer ehrenamtlich geleistet werden. „Die Entwicklung des Sozialstaates zu einem Wohlfahrtsstaat, in dem immer mehr Menschen auf die Mildtätigkeit anderer angewiesen sind, ist eine falsche Entwicklung“, so Frau Müller. Als Beispiel nannte sie die bundesweit mehr als tausend Tafeln für bedürftige Menschen. „So anerkennenswert diese Einrichtungen sind, machen sie auch deutlich, dass wir einen Rechtsanspruch auf Leistungen brauchen, die armutsfest sind und die betroffenen Menschen nicht von vornherein benachteiligen und ausgrenzen“, betonte Frau Müller. „Dazu gehören auch armutsfeste Löhne und Renten sowie bedarfsgerechte Regelsätze bei Hartz IV, die Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen eine chancengleiche Entwicklung ermöglichen.“